Liebe Freundinnen und Freunde von Malteser International, Bomben fallen, Fenster klirren, an Schlaf ist kaum zu denken: Seit über drei Jahren ist das Svitlanas Alltag im ukrainischen Slowjansk, nur 25 km von der Front entfernt. Doch als wir die 66-Jährige (im Bild oben rechts) treffen, lächelt sie. Gerade hat sie ein Hilfspaket mit Waschmittel, Duschgel und anderen Hygieneprodukten entgegengenommen: "Mein Paket voll Komfort und Würde", sagt sie erleichtert. Und ergänzt: "Das ist alles, was ich habe." Was für uns selbstverständlich ist – wie Shampoo oder Seife –, ist für Svitlana und viele andere hier seit Beginn des Krieges quasi unerreichbar geworden.
Mentale Unterstützung ist überlebenswichtig
Andrii und Anna, ein älteres Ehepaar aus Slowjansk, sagen uns, was die Hilfe noch für sie bedeutet: "Es unser Zeichen, dass die Welt uns nicht vergessen hat. Dass man sich noch immer um uns sorgt." Ihre Worte zeigen, wie wichtig neben materieller Hilfe auch psychosoziale Unterstützung ist. Seit Beginn des landesweiten Krieges haben wir deshalb gemeinsam mit Partnern vor Ort unsere psychosozialen Hilfsangebote stetig ausgebaut. Bisher konnten wir fast 125.000 Menschen durch Beratung, Therapie und Stressbewältigungstechniken den Alltag im Krieg erleichtern – so weit es in dieser Situation möglich ist.
Wiederaufbau beginnt bei den Kindern
Mitte Juli fand die vierte internationale „Ukraine Recovery Conference“ statt. Recovery, also Wiederaufbau, obwohl der Krieg noch andauert? Ja, sagt Pavlo Titko, Leiter der Malteser Ukraine. "Wiederaufbau gelingt besser mit Menschen, deren mentale Gesundheit während des Krieges nicht vergessen wurde. Besonders Kinder haben zum Teil schwerste seelische Wunden und brauchen psychosoziale Unterstützung. Deshalb müssen wir jetzt an die Zukunft denken und an eine Zeit nach dem Krieg.“ Für Svitlana und die restlichen verbliebenen Menschen in Slowjansk scheint diese Zukunft gerade unendlich fern. Umso wichtiger ist, dass wir gemeinsam an ihrer Seite bleiben! Lesen Sie unten mehr über unsere Arbeit in der Ukraine, die durch Sie ermöglicht wird.
Danke, dass Sie Hoffnung schenken.
Herzliche Grüße, Ihre

Lisa Schönmeier Leiterin der Ukraineabteilung bei Malteser International |