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Jahrzehntelanges Engagement erfolgreich beendet

Köln/Da Nang. Malteser International hat sein Büro nach seinem jahrzehntelangen Engagement in Vietnam geschlossen. „Es ist beeindruckend, was die Malteser-Teams in den vergangenen Jahrzehnten in Vietnam geleistet und erreicht haben. Seit 1966 konnten wir mehr als 60 humanitäre Projekte und Entwicklungsprogramme umsetzen“, sagt Cordula Wasser, Leiterin der Asienabteilung bei Malteser International.

Zuletzt lag der Fokus der Arbeit von Malteser International in Vietnam auf der Katastrophenvorsorge, da Vietnam eines der am stärksten von Naturkatastrophen heimgesuchten Länder der Welt ist. Als erste Organisation in Vietnam band Malteser International Menschen mit Behinderungen aktiv in die Erstellung der Katastrophenvorsorgepläne ein. Ziel war es, Menschen mit Behinderungen im Falle einer Naturkatastrophe besser zu schützen. Mittlerweile sind diese Pläne in die staatlichen Katastrophenvorsorgepläne aufgenommen worden.

„In vielen Bereichen war die Arbeit unserer Mitarbeiter in Vietnam wegweisend für andere Länderbüros. 2003 hatten wir zum Beispiel damit begonnen, die Menschen und Gemeinden vor Ort in unsere Arbeit aktiv miteinzubinden, sie haben die Projekte geplant, durchgeführt und überwacht. Außerdem wurden die lokalen Akteure gestärkt. Und bereits seit 1999 förderten wir vor allem Frauen durch Alphabetisierungskurse, einkommensschaffende Maßnahmen und Business-Development Kurse“, sagt Cordula Wasser.

Der Einsatz in Vietnam war der erste große Auslandseinsatz der Malteser

Die Arbeit der Malteser in Vietnam reicht lange zurück: Auf Bitten der Bundesregierung entsandten die Malteser während des Vietnamkrieges im Jahr 1966 die ersten Mitarbeiter nach Da Nang und Quang Nang, um dort dringend benötigte medizinische Nothilfe zu leisten. Damit die medizinische Versorgung später in vietnamesische Hände übergeben werden konnte, bildeten die Malteser zudem medizinisches Fachpersonal aus. 1975 wurde die Sicherheitslage für die Mitarbeiter jedoch so gefährlich, dass sie nach Deutschland zurückgeflogen wurden.

Als eine der ersten internationalen Hilfsorganisationen nahmen die Mitarbeiter von Malteser International 1989 die Arbeit in Vietnam wieder auf. Vorwiegend in Zentralvietnam unterstützten sie die Menschen in den kommenden Jahren in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Wasser, Sanitär und Hygiene. So konnte zum Beispiel erfolgreich die Mütter- und Kindersterblichkeit gesenkt werden. Zum Markenzeichen von Malteser International in Vietnam wurde bald, die Gemeinden in die Projekte direkt mit einzubinden.

Ehemalige vietnamesische Malteser International-Mitarbeiter gründen eigene Hilfsorganisation

„Nun haben unsere vietnamesischen Mitarbeiter eine eigene Hilfsorganisation gegründet, um unsere Arbeit unter anderem im Bereich der inklusiven Katastrophenvorsorge fortzuführen. Wir stehen ihnen natürlich weiterhin als Ansprechpartner zur Verfügung und helfen gerne weiter, wenn sie Fragen haben. Sie sind jetzt eine unserer zahlreichen lokalen Partnerorganisationen weltweit“, sagt Wasser.

Ganz werden sich die Malteser allerdings nicht aus Vietnam zurückziehen: Die Malteser Diözese aus Stuttgart plant mit der Diözese in Da Nang zusammen zu arbeiten.

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